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Geschichte.JERUSALEM. 3. Route. 155 vgl. S. 245). Vermittelst eines Schachtes konnte auf dem Hügel-
plateau
selbst aus dieser Quelle geschöpft werden. Hiskia baute
andrerseits die Leitung des Gichon bis zum tiefer liegenden Siloa;
derselbe war übrigens nur ein Arm einer von Norden hergeleiteten
Quelle, der andere ist durch Nachgrabungen im Tyropoeon wieder
gefunden worden. Diese Quelle genügte aber für den Bedarf der
Stadt keineswegs; man grub daher Cisternen und legte Reservoirs
zur Sammlung des Regenwassers an. Aus der alten vorexilischen
Königszeit stammt wohl die Anlage der Teiche im Westen der Stadt,
sowie die des grossen Reservoirs, das wir heute noch im Norden des
Tempelplatzes bewundern und zu dessen Herstellung der Lauf eines
kleinen Thales benutzt wurde, dessen Tiefe zugleich die alte Tem-
pelarea
im Norden zu schützen bestimmt war. Ein Belagerungsheer
ausserhalb der Stadtmauern litt gewöhnlich grosse Noth an Wasser,
da man die Abläufe nach aussen verstopfen konnte; in Jerusalem
selbst war nie Wassermangel. Schon in alter Zeit müssen die bei-
den
Thalbetten Kidron und Hinnom kein fliessendes Wasser mehr
gehabt haben.

Auf die im Ganzen glückliche Regierung Hiskia’s folgte die
seines götzendienerischen Sohnes Manasse. Auch von ihm wird
berichtet, dass er nach seiner Rückkehr aus Babylon Mauern gebaut
habe (II Chr. 33, 14); dieselben waren überall mit Befestigungs-
thürmen
versehen. Jerusalem galt als eine sehr feste Stadt
(Klagel. Jerem. 4, 12 ). Aber die Politik seiner Herrscher und
der unglückliche Aufstand gegen die übermächtigen Chaldäer
führte eine neue Eroberung herbei. Zwar wurde die Stadt nicht
erstürmt, aber sie musste sich dem König Nebucadnezar auf Gnade
und Ungnade ergeben. Wiederum wurde der Tempel und der
Königspalast geplündert, und ein grosser Theil der Einwohner
Jerusalem’s nebst dem König Jojachin nach Osten geschleppt,
namentlich die Angesehenen und alle Handwerker, im Ganzen
circa 10,000 Seelen. Etwa 7000 Seelen blieben zurück; in seinem
damaligen Umfang konnte also Jerusalem, nach diesen Angaben
bemessen, ungefähr 1720,000 Einwohner fassen. Der zurück-
gebliebene
Rest versuchte unter Zedekia einen von vorn herein aus-
sichtslosen
Aufstand gegen die Sieger, und nun musste Jerusalem
eine lange schreckliche Belagerung (1 Jahr 5 Monate 7 Tage) aus-
halten
. Pest und fürchterliche Hungersnoth wütheten währenddessen
in der Stadt. Die Belagerer drangen mit überdachten Sturmböcken
heran (wie deren auf den Reliefbildern von Ninive abgebildet sind),
aber die Verteidigung war eine verzweifelte, Schritt für Schritt
wurde den Feinden der Boden streitig gemacht, selbst nachdem
Zedekia das Tyropoeon hinunter nach dem Jordanthal geflohen war.
Die Babylonier raubten von Schätzen, was noch zu rauben war; der


Es hätten es die Könige auf Erden nicht geglaubt, noch alle Leute
in der Welt, dass der Widerwärtige und Feind sollte zum Thor Jerusa-
lems
einziehen.